Die Regeln von CODD


Im Laufe der letzten Jahre haben relationale Datenbanksysteme die Entwicklung der Daten-banktheorie und ihre praktische Umsetzung wesentlich beeinflusst. Im Laufe der Zeit hat sich eine gewisse Basis - Funktionalität herausgebildet, die von einem modernen Datenbankma-nagementsystem erwartet wird. Diese Anforderungen hat CODD 1982 zu einer Liste von neun Punkten zusammengefasst:

  1. Integration
    Für eine effiziente Verwaltung der gespeicherten Daten ist eine einheitliche Verwaltung aller von Anwendungen benötigten Daten erforderlich. Dies ermöglicht eine kontrollierte nicht - redundante Datenhaltung des gesamten Datenbestandes.
  2. Operationen
    Auf der Datenbank müssen Operationen möglich sein, welche die Speicherung von Daten, das Suchen und Ändern im Datenbestand ermöglichen
  3. Katalog
    Der Katalog (engl. Data Dictionary, in MS ACCESS Tabellenentwurf) ermöglicht Zugriffe auf die Datenbeschreibungen der Datenbank
  4. Benutzersichten
    Für unterschiedliche Anwendungen sind unterschiedliche Sichten auf den Datenbestand notwendig (z.B. in MS ACCESS Abfragen). Diese speziellen Sichten sind vom Datenbankma-nagement zu kontrollieren.
  5. Konsistenzüberwachung
    Die Konsistenzüberwachung (auch Integritätssicherung) übernimmt die Gewährleistung der Korrektheit von Datenbankinhalten und der korrekten Ausführung von Änderungen.
  6. Zugriffskontrolle
    Aufgabe der Zugriffskontrolle ist die Vermeidung von unberechtigten Zugriffen auf die gespeicherten Daten.
  7. Transaktionen
    Unter einer Transaktion versteht man die Zusammenfassung von Datenbankänderungen zu Funktionseinheiten, die als Ganzes ausgeführt werden sollen und deren Auswirkung bei Erfolg auf Dauer in der Datenbank gespeichert werden soll. Dabei wird die Datenbank von einem konsistenten Zustand in einen anderen überführt.
  8. Synchronisation
    Konkurrierende Transaktionen mehrerer Benutzer müssen synchronisiert werden um gegenseitige Beeinflussungen und Schreibkonflikte zu vermeiden.
  9. Datensicherung
    Die Datensicherung soll die Wiederherstellung von Daten z.B. nach einem Systemabsturz vermeiden.

Die Formulierung der obigen Regeln wurde dem überaus empfehlenswerten Buch von A. Heuer und G. Saake Datenbanken: Konzepte und Sprachen entnommen, das im MITP Verlag Bonn erschienen ist.

Der obige Text kann hier auch als pdf - Dokument heruntergeladen werden.


zuletzt geändert am:
Eine Seite von Mirko Hans